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536. Ursprung und Namensentstehung von Bärringen.

(Wenisch, Sagen aus Joachimsthaler Bezirke, S. 86.)


Das ganze obere Erzgebirge war vor ungefähr 400 Jahren noch mit einem dichten Urwald von Fichten, Eichen und Buchen bedeckt, in welchem Eber, Dachse, Luchse, Elentiere, Biber, Wölfe und Bären hausten. Auf das Vorkommen solcher Tiere weisen viele Bezeichnungen von Plätzen hin. So gibt es beispielsweise in der Umgebung von Platten einen Wolfsberg, eine Wolfspinge, einen Bärenfang, bei Salmthal am Abhange des Wölflings ein Bärenloch, bei Mariasorg einen Wolfsberg. Ja die Sage schreibt einem Bären sogar den Ursprung und Namen des Städtchens Bärringen zu. Sie lautet: Einst fuhr ein Bergmann von dem Dörfchen Irrgang nach dem heutigen Bärringen und bemerkte abseits des Weges im Walde, in der Gegend des sogenannten schwarzen Teiches, einen gewaltigen Bären, der mit seinen Tatzen die Erde aufwühlte, um sich ein Lager zurecht zu richten. Der Mann suchte, das grimmige Tier fürchtend, das Weite. Als er aber später auf demselben Wege nach Irrgang zurückfuhr, war von dem Bären nichts zu sehen. Deshalb ging er auf den Ort zu, wo der Bär gescharrt hatte, und erblickte erstaunt einen Schurf (Ring, Kreis), aus welchem Zinngraupen von ungewöhnlicher Größe hervorblinkten. An dieser vom Bären entblößten Lagerstätte von Zinnerz wurde im Jahre 1532 der Bergbau begonnen, dem das Städtchen, das durch Vereinigung der Wörter „Bär“ und „Ring“ den Namen Bärringen erhielt, seinen Ursprung verdankt. Darauf soll auch das Stadtwappen deuten, welches einen Bären vorstellt, der einen Ring in der Pfote hält.

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