248. Die Teufelsmühle am Wilischberge. E-Mail

(Nach K. Winter in Gräße, Sagenschatz d. K. Sachsen, No. 209.)


Auf dem Wilischberge bei Glashütte, einem der letzten Ausläufer des Erzgebirgs, erblickt man noch einige wenige Trümmer von dem Schlosse des Raubritters Wittig, der eigentlich Dietrich von Bern geheißen haben soll, aber unten am Fuße des Berges, im Teufelsgrunde, wohnte seine Mutter, eine schreckliche Zauberin, in einer Mühle, die der Teufel erbaut hatte. Sie hatte dieselbe vom Teufel in Pacht, durfte aber nur auf zwei Gängen mahlen, den dritten hatte sich der Teufel als Auszug

vorbehalten, da konnte er mahlen, was er wollte. Niemand kam der Mühle zu nahe, und wenn sich jemand im Walde verirret hatte und das Klappern der Teufelsmühle hörte, welches ganz anders wie bei einer gewöhnlichen Mühle klang, schlug er ein Kreuz und rannte, was er konnte, davon.


Beim Baue der großen Mühle in Bautzen hatte ebenfalls der Teufel geholfen, dafür musste ihm der Müller den 16. Gang überlassen. Auf diesem dem Teufel verschriebenen Gange mahlte derselbe (als Beelzebub oder Kotgott) Pferdeäpfel (Haupt, Sagenbuch ec. No. 98 und 109). Vielleicht tat er dies auch auf dem dritten Gange der Teufelsmühle am Wilischberge, wenigstens deutet die Bemerkung, dass es dort ganz anders wie bei den gewöhnlichen Mühlen geklungen habe, darauf hin. – Es gibt auch eine Teufelsmühle zwischen Querfurt und Obhausen, welche mit Hülfe des Teufels erbaut wurde, dafür sollte letzterem zwischen 12 und 1 Uhr nachts die Mühle allein zur Verfügung stehen. (Größler, Sagen der Grafschaft Mannsfeld, No. 283.)



 
< zurück   weiter >