457. Der heilige Petrus in Eisenberg. E-Mail

(Nach Vernaleken bei Henne-Am-Rhyn, Die deutsche Volkssage, 1879, S. 424.)


Bei einem alten Manne, einem Schmied in Eisenberg bei Komotau, kehrte einst der heilige Petrus ein, blieb über Nacht und gab ihm am Morgen drei Wünsche frei. Der Schmied wünschte sich:

1. einen Stuhl, von dem keiner ohne seinen Willen aufstehen könne,

2. einen Kirschbaum, von dem kein Hinaufgestiegener ohne seinen Willen wieder herab könne, und

3. dass er bei jedem Spiele gewinne. Das Letztere machte den Schmied zum reichen Manne. Endlich wollte niemand mehr mit ihm spielen, da kam der Tod und wollte ihn holen. Der Schmied schlug auch ihm ein Spiel vor und gewann noch zehn Jahre Leben. Als der Tod wieder erschien, bot er ihm den Stuhl und der Tod saß und durfte nur um zehn neue Jahre frei fort. Als auch die um waren, ließ er ihn auf den Baum steigen, dessen Kirschen ihm in die Augen stachen, und ließ ihn erst wieder herab, als er verhieß, nie wieder zu kommen.



 
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