463. Arndts Paradiesgärtlein ist unverbrennlich. E-Mail

Curiosa Saxon., 1738, S. 269. Darnach Gräße, Sagenschatz d. K. Sachsen, Nr. 229.


Als Gott am heiligen Abende vor dem Johannistage des Jahres 1738 Tuttendorf bei Freiberg mit einem heftigen Donnerwetter heimsuchte und der Strahl des Bergmanns I. D. Schieffels Wohnhaus im Oberdorfe entzündete, hat zwar die wütende Feuersglut alles verzehrt, allein alle im Hause befindliche Personen sind mit dem Leben davon gekommen, und was das Sonderbarste ist, die schon zu mehreren Malen über Dr. Joh. Arndts berühmtes Gebetbuch, Paradiesgärtlein betitelt, in Feuersgefahr waltende Fürsorge Gottes hat sich auch hier wiederum betätigt. Denn da sich unter dem geistlichen Büchervorrat dieser armen Verunglückten auch gedachtes Buch in der von Chr. Weinmann, Buchhändler zu Erfurt, in länglich Duodez 1725 besorgten Auflage befunden, so hat man dasselbe am anderen Tage unter der Asche dergestalt angetroffen, dass, obwohl der Einband desselben gänzlich zu Kohlen verbrannt, dennoch kein Buchstabe in dem Buche selbst verletzt war, sondern dasselbe ganz unversehrt im Feuer geblieben ist. Es ist solches dem Pastor des Ortes von den Abgebrannten zum ewigen Andenken überlassen worden, bei dem man es noch lange hat sehen können.



 
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