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Fünftes Kapitel.

 

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Eine Hochzeit.

 

 

     Mehrere Wochen später lagerte in einer Sonntagsnacht ein wildes Wetter über der Gegend von Scharfenstein. Der Herbst hatte, wie das in jenen Höhengegenden sehr zeitig der Fall zu sein pflegt, der Natur den frischen grünen Kranz geraubt und die Herbstspuren verdrängten übermächtig alles fröhliche Leben auf den Feldern. Ein orkanartiger Sturm tobte so furchtbar einher, daß manch' stolzer Baum niederprasselte und die Forsten an ihren Säumen bedeutenden Windbruch erlitten. Dazu graupelte es eisig nieder. Jedes lebende Wesen suchte in diesem nächtlichen Unwetter ein schützendes Obdach. Mit Einbruch des tiefen Dunkels, das gleich einer undurchdringlichen ägyptischen Nacht die ganze Scharfensteiner Gegend einhüllte, trat der Stülpner Karl noch in seinem weißen Soldatenkittel aus dem Walde hervor, wo sein väterliches Häuschen stand.

     Das Herz schlug ihm hörbar in der Brust. Nach langer Zeit stand er wieder hier auf dem Boden, wo er

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