< zurückblättern
Index
vorblättern >

das war doch zu auffallend. Er ging an den Tisch, setzte sich auf die Bank und stemmte den Kopf in die hohle Hand, wie wenn er über etwas nachdenken wollte, das ihn sehr angelegentlich beschäftigte.

 

     Nach einer Pause trat die Mutter zu ihm, legte die Hand auf seine Schulter und fragte: „Mein Karl, dir ist gewiss nicht wohl?“

 

     „Mir? Ach, was denkt Ihr, Mutter? So wohl ist mir noch nie gewesen, wie jetzt,“ entgegnete er. „Und habe ich nicht auch alle Ursache dazu? Kann ich nicht von Glück sagen, daß mein Mädchen Hochzeit macht? Dadurch kommt es unter die Haube und für mich ist auch gesorgt.“

 

      „Für dich?“

 

      „Freilich, für mich. Ich habe nicht mehr nötig, mich zu sorgen, wie ich es möglich mache, Hochzeit mit Marien zu machen. Das ist ein ungeheurer Vorteil für mich. Ich sage euch, Mutter, wer's Denken aufgebracht hat, der ist kein Wohltäter für die Menschheit gewesen. Luftiges kann man nicht immer denken und's Traurige ist schon beim ersten Gedanken nicht wert, daß man daran denkt. Na, wir ändern's nicht, das ist von Anfang der Welt so gewesen, und immerdar hat's Traurige gegen das Lustige Krieg geführt. Genug davon. Lasst Hochzeit Hochzeit sein, die Musikanten wollen was verdienen - die Hochzeit ist doch bloß zum Besten für die Musikanten, Marie hat keine Freude dabei... die gehört mir... ja, ja, mir. Ich weiß besser, wie es in des armen Mädels Herzen aussieht bei

122

< zurückblättern
Index
vorblättern >