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dass meine Nachfolgerschaft in seinem kleinen bescheidenen Posten sicher sei. Der Gerichtshalter war sein Feind und auch der meine, denn als ich nach Vaters Tode noch ein Vierteljahr lang den Forst besorgt hatte, erhielt ich plötzlich Befehl, bei einem Gerichtstage Rechnungsablage zu leisten und die Bücher zu übergeben. Dies war ein Totschlag für meine Hoffnungen, ein Anderer war als Revierförster angenommen worden und ich außer Brot gestellt.“

     Der Erzählende holte tief Atem, wie. von einer Last bedrückt, dann redete er weiter:

     „Das war’s Erste, was der Gerichtshalter Böses an mir tat. Er wusste, dass ich eine alte Mutter zu versorgen habe und ohne Posten das nicht können würde, denn mein Vater war ein ehrlicher Mann gewesen, der bei seinem wenigen Gehalte keine Ersparnis hatte machen können, und Mutter und ich waren hilflos, wenn mir die Stelle entzogen wurde. Das Häuschen war unser zum größten Glück, denn wäre das nicht der Fall gewesen, der Gerichtshalter hätte uns ohne Weiteres herausgetrieben. Mir blieb nichts übrig, als durch das, was ich erlernt hatte, die Jägerei, mein Brot zu suchen und... ich tat das in der Nachbarschaft, denn wie konnte ich weit weg von meinem alten Mütterchen und der Marie! So hatte ich mich denn ein halbes Jahr lang herumgeschlagen, ums tägliche Brot zu verdienen, der Mut war mir nicht gesunken, Mütterchen hungerte nicht, ich sorgte dafür - und Marie war mir treu. Aber das Glück sollte nicht zu lange dauern.“

     „Na, nun kommt wohl der Gott sei bei uns!“ Bemerkte der Wirt.

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