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das requirierte Soldatendetachement, das noch im Nachtdunkel nicht gleich wieder nach Zschopau zurückgeschickt werden konnte, bei den Bauern einstweilen einquartieren. Das hatte viel Störung verursacht, aber wer kümmerte sich darum? Der Bauer war damals in allen Fällen das Lasttier, das tragen und schweigen musste. Stülpner wagte es bei einem der Bauern, mit dessen Sohne er in die Schule gegangen und der schon seines seligen Vaters Freund gewesen, ins Gehöfte zu gehen, um von dem etwas Näheres zu erfahren über den Ausgang der ihn so bekümmernden Angelegenheit.

 

     „Aber plagt dich denn der Kuckuck, daß du jetzt noch, wo sie vor ein paar Stunden erst auf dich gefahndet haben und wo du keinen Augenblick sicher bist, dich hier herumtreibst, Stülpner Karl?“ Fragte der Bauer zum Tode erschrocken, als er des Genannten ansichtig wurde.

 

 „Pst! Keine Angst um mich, mein guter Schurig. Ehe ich mich salviere aus hiesiger Gegend, muss ich erst wissen, was meiner alten guten Mutter geschehen ist.“

 

     „Ja, das weiß ich nicht. Ich habe die Vielfrasse da drin“... er deutete auf die Unterstube, wo fast an ein Dutzend Soldaten um den Tisch bei einer dampfenden Morgensuppe saßen, „noch nicht gefragt.“

      Stülpner blickte auf die Unterstube hin und sagte dann: „Schurig, neben der Stube hast du ein Kämmerchen, ich weiß es, lass mich da eintreten und du gehe hinein und harangiere die Kerls, daß sie erzählen, was geschehen ist. Es ist auch ein Korporal dabei, wie

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