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     Des Amtsassessisten Gesicht wurde dunkelrot vor Zorn, aber er schwieg und da die Andern sich auch nicht aufgefordert fanden über diese Sache, worin der Jäger gar nicht so Unrecht hatte, ein Mehreres zu reden, so wurde diese nicht mehr erwähnt, aber dass in des Amtsassessisten Herzen der Groll nicht mit dem Schweigen erloschen war, zeigten seine zuweilen auf den Jäger fallenden Blicke voller Bosheit. Ganz ungewöhnlich zeitig brach er auf und alles Zureden, er möge doch noch verweilen, fruchtete nichts. Er ging.

     „Höre Er, Monsieur,“ sagte der Wirt zu Stülpner,

... „da hat Er einen ganz verfluchten Eselsstreich gemacht, so über den Gerichtshalter herzuziehen. Der Herr Amtsassessist ist kein Feiner, und dass der Ihm einen Spann bei der oberlandsforstmeisterlichen Exzellenz einhaut, darauf möchte ich wetten. Der Kammerdiener der Exzellenz ist sein Schwager... na, da kann Er sich schon denken, dass er ihn bei dem nicht gut anschreibt und Exzellenzen hören auf Kammerdiener oft mehr als auf die besten Zeugnisse. „Na, ich will wünschen, dass ich diesmal Unrecht habe, aber warum schwatzt Er auch so dumm ins Blaue hinein?“

     Der Wirt hatte vollkommen recht, als er diese Befürchtung wegen dem „Spann einhauen“ von Seiten des Herrn Amtsassessisten aussprach, denn am andern Morgen erfuhr Stülpner die volle Wahrheit der Bosheit seines erzürnten Gegners. Nicht einmal wurde er bei Sr. Exzellenz vorgelassen und musste sein Gesuch im Vorzimmer einem Bedienten mündlich abgeben, worauf dieser ihm die Resolution brachte! Sr. Exzellenz könnten nicht

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