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gefangenen Fuchs abführen zu sehen. Die vornehme Thumer Gesellschaft würde was gejubelt haben. Aber der liebe Gott ist kein Freund von Ischariothsstreichen und hat mir durchgeholfen. Eurer Frau Tochter mögt Ihr's nur stecken, daß ich mich persönlich dafür bei ihr bedanken werde. Für jetzt behaltet Euer Bier, ich mag keins.“ Und damit verließ er die Schänke.

 

     War die Verwegenheit der Raubschützen schon vor dem Anschlag, Stülpnern, ihren Führer, zu fangen, so groß gewesen, daß von Seiten der Forstbehörden alles Mögliche aufgeboten wurde, sich dieser kecken Gesellschaft zu entledigen, so überstieg die Dreistigkeit, mit welcher diese Waldgeister, wie man sie zuweilen scherzhaft nannte, nun erst ihr Recht auf das freie Wild behaupteten, doch allen Glauben. Der Stülpner Karl war in dieser Beziehung ein wahrer Satan. Er verstand es, sein unsicheres Handwerk mit Humor zu würzen, daß man über die lustigen Streiche, die er gelegentlich angab, lachen mußte. Und natürlich waren manchmal die ihm feindlichen Jäger das Stichblatt des Witzes. Da erzählte man sich allgemein eine höchst lustige Anekdote von ihm.

 

      In der Nähe der Rätzer Brettmühle hatte er ein schönes Stück Wild geschossen und es mit Hülfe dreier seiner Spießgesellen zerwürgt, worauf es zerschnitten in Stücke, da der Transport des ungeteilten großen Tieres sehr beschwerlich gewesen sein würde, in Säcke gepackt wurde. Die starke Abnahme des Wildes in den böhmischen Wäldern war die Ursache, daß böhmische Wildbrethändler mit den sächsischen Raubschützen in Verein getreten waren und ihnen die Jagdbeute,

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