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eine andere Lebensweise gewinnst.“ Und nun redete sie so eifrig davon, daß schon dies ein außerordentlicher Vorteil für ihn sei, gleichsam im Nu allen seinen Feinden und Verfolgern aus den Augen zu verschwinden. Sie sprach mit solcher Überzeugung von der Gewissheit einer Stellung für ihn im fremden Lande, daß er auch gar kein Vertrauen zu sich hätte haben müssen, wenn er noch daran hätte zweifeln können. Diese Stunde schien überhaupt den fruchtbaren Boden seines Herzens ganz dem durchwärmenden Sonnenblicke der Ansprache bloßgelegt zu haben. Es war eine Stunde, in der eine Wendung seines Lebens begründet zu werden schien. Marie hatte so eifrig ihm in die Seele gesprochen, daß ihre blassen Wangen den Anflug einer glühenden Röte zeigten. Er erhob sich von dem Sitze neben ihr und reichte ihr die Hand mit den Worten: „Marie, lebe wohl. Der Raubschütz Stülpner nimmt Dein Bild, aber auch Deine Worte in seiner Seele mit auf die neue Lebensbahn, die er nun beginnen wird. Du wirst Nachricht von mir erfahren, wenn ich im fremden Lande bin.“

 

      „Karl!“ Rief Frau Marie Peters freudig.

 

      „Bete für mich, du liebes, edles Weib, daß meine Wege von nun an zu meinem Heile führen mögen, und sind sie es wirklich dann sage zu dir, den habe ich umgewandelt. Lebe wohl... für immer!“

 

      Rasch verließ er den Garten.

 

      Noch in selber Nacht trat er bei seiner Mutter ein. Er sagte ihr Alles und die alte Frau weinte Freudentränen, ihn so unerwartet einem Gewerbe entrissen zu

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