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sich durch diese Labung ungemein erquickt und in die beste Laune versetzt.

     „Ich werde Euren Herrn Grafen in mein Stammbuch schreiben“, sagte er lachend... „und sieht man euch an, mit Euren roten dicken Backen, so kann man drauf schwören, daß Er ein prächtiger Herr ist, denn Ihr habt das Aussehen eines von Wohlwollen überfließenden, im fetten Krautfelde sich redlich nährenden Hasen...

Steht euch aber gut. Ein dürrer Lakai, den man statt Fidibus zum Anbrennen der Pfeife brauchen kann, ist immer ein schlechtes Kompliment für die Herrschaft. Und daß ich Eurem gnädigen Herrn Grafen die möglichste Ehre angetan, das könnt Ihr an diesem Bierkruge sehen, denn ich will ein Hallunke sein, wenn Ihr mehr als einen Tropfen drin vorfindet.“

     Jetzt hieß es, die Herren begeben sich in den Park, und Stülpner wurde von einem der Diener hingeführt. Graf Martinitz, einer der reichsten böhmischen Kavaliere, hatte fünf Herren als Gäste bei sich, und es war ihm sehr willkommen, durch Stülpnern eine kleine Unterhaltung ihnen, die, wie damals fast alle Kavaliere, große Jagdliebhaber waren, und daher sich auf die Kunst eines Jägers, sein Ziel zu treffen, wohl verstanden gewähren zu können. Auch der gräfliche Förster und dessen zwei Jägerburschen waren befohlen worden und so fand Stülpner die ganze Gesellschaft bereits bei einem Schießstand versammelt. Es galt ein Wettschießen zwischen den Jägern. Der Graf selbst machte mit Kohle auf die vom Hundewärter schnell vorüberzuziehende Scheibe einen kleinen Ring. Wer in denselben dreimal in drei Schüssen hineintraf, sollte zwei Gulden bekommen.

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