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den Mond kann ich nicht herunter schießen. Ums Treffen war mir's nicht, nur ums Herunterfallen und um den Spektakel, den es auf der Erde gäbe.“

 

     Der Graf befahl ein rundes Holzscheibchen von der Größe eines Guldenstückes herbeizubringen, und als dies geschehen war, wurde am Rande desselben ein Loch durchgebohrt und ein Faden zum Anfängen durchgezogen. An drei Stellen ließ der Graf Löcher bohren und in jedes eine kleine weiße Taubenfeder stecken.

Einer der Gartenburschen mußte auf einer Leiter einen Lindenbaum besteigen und an einen, dessen obersten Ästen diese etwas sehr kleine Scheibe aufhängen. Der Luftzug bewegte das lose hängende Ziel zwischen den Blättern unaufhörlich hin und her, so daß von einen sicheren Fassen des Auges kaum die Rede sein konnte.

      „Schießt er in drei Schüssen eine Feder nach der andern herunter, je nachdem ich ihm sage, die links oder die rechts, oder die in der Mitte, soll er 10 Gulden verdient haben,“ sprach der Graf. Über des Försters Gesicht lief ein Schadenfrohes Lächeln, Stülpner sah das und es wurmte ihn.

      „Und von mir soll er auch einen Zehngüldner haben, wenn Er das ausführt!“ Rief der Jüngste der Kavaliere lachend, die anderen Herren wollten nicht zurückbleiben und jeder versprach ihm im Falle des Gelingens einen Zehngüldner.

      „Da verdient Er im Umsehen 60 Gulden,“

Sprach der Graf... „ich sollte meinen, das wäre nicht schlecht.“

200

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