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der das beste Herz von der Welt, aber kein rechtes Glück hatte, denn ein so trefflicher Jäger er auch war, jede Bemühung um eine Stelle war ihm fehlgeschlagen. Die Hoffnung, nach des Vaters Tode dessen Stelle zu erhalten, hatte der Gerichtshalter vereitelt, der des verstorbenen Vaters Feind gewesen, und wo Karl auch herum gefragt, alle Stellen waren besetzt, kein Jäger brauchte einen Burschen. Das war eine sehr schlechte Aussicht für die alte Mutter Stülpner, wer sollte sie unterstützen, wenn diesem Sohne die Möglichkeit dazu genommen wurde? Die Steuern waren zu bezahlen und dass der Gerichtshalter gewiss mit Härte sie eintreiben lassen würde, daran war nicht zu zweifeln. Eines Morgens hatte Karl gesagt: „Mutter, habt keine Angst, ‘s wird alles besser, als wir denken. Den Henker auch, was sollten wir zagen und klagen, wo es noch Hilfsmittel gibt, die nichtswürdige Sorge von uns abzuwerfen. Ich schaffe Rat, vertraut auf mich.“

 

      „Woher denn Rat,“ fragte die Mutter... „Ich

wüsste nicht, woher der kommen sollte.“

 

      „Gestern sprach ich mit einem Böhmischen, der hat mir ‘s Maul wässrig gemacht, dass drüben mehr los ist, wie hier bei uns. Ich versuche es. O, man muss zu nichts zu feige sein. Glückt’s, so seht Ihr mich jeden Sonnabend wieder. Fünf, sechs Stunden Entfernung tun mir nichts, ich gehe die Fußpfade, das wisst Ihr. Und denkt euch die Freude, Mutter, wenn ich euch so viel... oder vielleicht noch mehr bringen könnte, als Ihr zum Leben braucht. Hussa! Das wäre eine Heidenlust.“

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