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sich mit dem Manne unglücklicher Weise in einen Disput über religiöse Angelegenheit eingeladen haben, was ich ihm allerdings nicht ganz für gut sprechen kann, denn in jedem Lande muss man Religion und Sitte des Volkes achten.“

 

     „Jetzt schießt mir's Blatt,“ sagte Stülpner. „Also, von daher knallt der Schuss?“ Und nun erzählte er dem würdigen Doktor den Vorfall mit dem Förster.

 

     „Und der gegen ihn, den Ketzer, aufgebrachte Förster hatte nichts Eiligeres zu tun, als den Dienern unsers gnädigen Herrn Grafen diese Kunde mitzuteilen. Der Mann wusste recht gut, daß er ihn dem Hasse dieser Leute anheim gab. Bei alle diesem ist noch ein Umstand nicht zu übersehen, der gar schwer mit in die Waagschale fällt.“

 

     „Des Kammerdieners Bruder ist als Oberförster auf der gräflichen Herrschaft angestellt, hat aber so schlechte Wirtschaft getrieben, daß eben nur die Bitten des Kammerdieners beim Herrn ihn in seinem Posten erhielten. Er, mein Lieber, ist also ein natürlicher Feind für den Kammerdiener und seinen Bruder. Die Gnade, welche Ihm der Herr Graf bis jetzt erwiesen, ist, wie er sich wohl denken kann, durchaus nicht geeignet, die ihm feindselig gesinnten günstiger zu stimmen, und so fällt denn der Hass des Eigennutzes bei diesen Leuten mit dem Hasse gegen ihn als Deutscher und als Protestant in Eins zusammen. Der Kammerdiener ist für die andern Diener des Herrn Grafen eine Art Orakel, denke ich, wird ihm das Rätsel vollkommen gelöst fein.“

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