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zum Flug nach dem Himmel spannen konnten, fanden sie endlich einen armen Hirten, der sie erquickte mit seinem schwarzen Brote und seinem letzten Krug voll Wein. Den segneten sie, vor Gott aber klagten sie den Reichen in seinem prächtigen Schlosse an, und der Ewige befahl im Zorn über die Bosheit, die seinen Namen und seine große Liebe nicht erkannte, daß die Erde sich auftue und den Gottlosen mit seinem Paläste verschlinge und das Wasser aus dem Innern der Erde darüber hinrausche. So geschah es. Als der Morgen aufstieg, gab es kein Schloss mehr, sondern ein See nahm dessen Stelle ein, aber rund umher an seinen Ufern, wo die guten von Gottes Boden gesegneten Menschen wohnten, blühte es von nun an desto paradiesischer, und reiche Fülle an allem war da zu finden. So ist der Balaton oder Plattensee entstanden. In seiner Tiefe ist das Böse begraben worden durch göttliches Strafgericht.“

 

 

      Nun gingen sie mit einander dem Schlosse zu. Stülpner fühlte sich in des Mädchens Nähe so wohltuend berührt, daß er dessen Hand angriff und rief:

„Ach, gute Ingrin, wenn ich Ihr nicht zuwider bin, so lasse Sie mich die Hoffnung fassen, daß ich öfterer mit

Ihr sprechen kann.“

 

      „Es wird nicht gehen“, sagte das Mädchen...

„Nicht, daß ich ihn fürchte, aber es bringt ihm, den sie hier schon als Fremden hassen, nur noch mehr Feindschaft.“ Und nun redete sie von ihren Verhältnissen wie sie des Han Istock's Weib werden sollte und ihr Ohm, der Schlossvogt sie dazu zwingen wolle.

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