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wie ein Pestkranker. Ich sehe schon, ich werde einem oder dem Andern dieser hasssüchtigen Rotte Korah den Kopf zurechtrichten müssen und dann wird's nicht gut.“

 

      Des Grafen Gunst hielt ihn, wie schon erwähnt, gefeiert vor jeder weiteren oder vielmehr tätlichen Belästigung durch diese Dummköpfe, auch die Gnade der Frau Gräfin schirmte ihn in dieser Beziehung, und doch war Stülpnern die Gnadenbezeugung, die diese vornehme Dame ihm bei jeder Gelegenheit erwies, noch viel widerlicher, als der ihm offen bezeugte Haß der Schloßleute. Die Frau Gräfin benahm sich überhaupt seltsam gegen ihn, sie machte ihm Geschenke, ohne daß er wußte, wofür? Fast schien es. Als wünsche sie die Rangkluft, die ihn gegen sie in Respekt hielt, allmählich durch eine Annäherung von ihrer Seite so auszufüllen, daß sie verschwände. Sie war passionierte Jägerin und der Graf, ihr Bruder, konnte es ihr nicht abschlagen, daß sein Leibjäger sie begleite.

 

      Bei diesen Streifpartien im Forste wußte die Gräfin es so einzurichten, daß sie sich von ihrem übrigen Gefolge trennte und nur von Stülpnern gefolgt eine Wildspur verfolgte. Aber es trat deutlich zu Tage, daß sie auf einer andern Spur sich befand. Ihre dunklen Augen flammten oft wie Blitze auf den kräftigen Leibjäger, dem bei dieser Bemerkung nicht besonders wohl zu Mute war. Es waren unheimliche, von wilder Begier zeugende Blicke, die sie auf ihn warf. „Wenn Er einen Tropfen adliges Blut in den Adern hätte, würde ich ihn zu meinem Gemahl machen,“ sagte sie eines Nachmittags, als sie sich auch wie früher von ihrem Gefolge getrennt

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