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wie es schien, mit seinem von den Wetterschlägen erschreckten Pferde viel Not hatte, es im Zügel zu halten. Da derselbe gleichfalls den Kragen seines Mantels über den Kopf geschlagen und sich verhüllt hatte, so sah Stülpner nicht, wer es sei, und zu einer Unterhaltung war in diesem furchtbaren Wetter auch kein schicklicher Augenblick.

 

     Er hatte die Oberförsterei schon erreicht und wollte dort Halt machen, als ein entsetzlicher fast unmittelbar vor seinem schnaubenden Rosse niederschmetternder Blitz, dem ein furchtbarer Donnerschlag folgte, als sollte der Forst über den Haufen geworfen werden, das Tier dermaßen in Angst brachte, daß es mit einem ungeheuren Satze seitwärts in den pfadlosen Wald hineinraste und ihn beinahe abgeworfen hätte. Das wie sinnlos dahinrasende Tier zu zügeln, war ihm eine Unmöglichkeit, er mußte für sein eigenes Leben sorgen, daß er, unter den Bäumen dahinjagend, nicht mit einem der zu weit herabreichenden Äste Bekanntschaft machte. Mit dem Gesichte auf des Tieres Hals liegend und diesen mit den Armen umklammernd, sah er sich in die Lage versetzt, sich dem Instinkte seines Rosses gänzlich zu überlassen.

     Als das Wetter endlich nachließ, befand er sich mitten im Forste vor einer Schneise, die er das von dem wilden Laufe erschöpfte Pferd nun langsam entlang gehen ließ und nach Verlauf von einer langen Stunde das Schloss erreichte.

 

      Es war dies eines jener kleinen Abenteuer, die er bestanden hatte, die da ermüden, ohne irgend einen Ruhm

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