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Rechtverdreher Böses gegen den Stülpner im Schilde führe, erspähten alles, was in dem kleinen Hause vorging. Sogar einen Fußboden von Holz hatte sich die alte Mutter Stülpner statt des früheren von Lehm und Ziegeln in ihrer Stube legen lassen, und diese sichtbare Umwandlung von Arm in Wohlhabend konnte nicht mit rechten Dingen zugehen, das war begreiflich. Überall, in der Schänke sowohl als beim Wirtschaftspächter wurde viel davon gesprochen und die Vermutung, dass Karl zu den böhmischen Raubschützen gehöre, fasste bei allen festen Fuß. Woher denn sonst die Verwandlung im Hausstande der Alten? Zuweilen des Sonntags er schien Karl in der Schänke, da waren aber alle mäuschenstill, keine Seele wagte ein Wörtchen von der Vermutung über sein geheimes Treiben zu sprechen.

     Karl war ein hübscher junger Mann, die grüne Jagdpikesche saß ihm knapp wie angedrechselt auf dem Leibe, das offene gebräunte Gesicht mit dem Schnurrbärtchen wies eine Gesundheitsfülle, wie viele sich solche vergeblich wünschen möchten. Und dabei war er kein Hansnarr, sondern etwas Festes, Gesetztes in ihm. Man hätte denken sollen, er sei ein vornehmer Herr, solch’ einen noblen Plü besaß er und der war nicht etwa gesucht, nein, natürlich, er konnte gar nicht anders erscheinen. Die Bauern und Häusler in ihren groben Kitteln und dabei plump wie die Elefanten, verschwanden neben ihm zur Folie, dass er recht hervorstäche. Manchem war das sehr ärgerlich, der gern aus sich etwas gemacht hätte, aber das war nun einmal so, der Unterschied zwischen Bauer und Jäger blieb zu auffallend. Die Mädchen guckten mit viel Vergnügen dem hübschen „Raubschützen“

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