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dem sie vor ihm ausgespuckt hatte, so heftig ins Schloss, daß der Kalk von der Decke des Ganges sich abbröckelte. Stülpner lachte über diesen ohnmächtigen Zorn und pfiff sich ein paar Stunden später ein lustiges Jagdlied auf offener Straße, wo ihm das Herz leicht wurde, als zöge er dem größten Glück entgegen.

 

     Das schönste Wetter begünstigte seine Wanderung, aber weniger war er mit seinem Geschick, einen passenden Dienst für sich zu finden, zufrieden, denn wo er auch auf den rechts und links an der Landstraße verstreut liegenden Edelhöfen anfragte, so war doch alles besetzt, aber der gute Mut ging ihm deshalb nicht aus, denn „was heute nicht ist, kann morgen sein,“ war sein Sprichwort und übrigens hatte er ja auch erspartes Geld, mit dem er sparsam umging, und sich nicht entblödete, um es für Notfälle zurückzuhalten, die gewöhnliche Jägergastfreundlichkeit und Unterstützung in Anspruch zu nehmen, die er ja auch jedem wandernden Waidmann unaufgefordert erwies. Wenn ihm der verlassene Dienst um etwas leid tat, so war es um die Nähe Sachsens.

 

      Durch seine Entfernung von Hof war natürlich die Korrespondenz mit seiner alten guten Mutter unterbrochen. In einem Schreiben hatte er ihr von seiner Weiterreise Meldung gemacht, damit sie nicht vergebens durch Schurig einen Brief an ihn abschicke. Das Herz tat ihm weh, als er aus der Nähe Sachsens schied, seine Seele hing an seinem Vaterlande mit Inbrunst und wie gern wäre er herüber in das ihm so nahe gottgeliebte Land, aber da stand der Engel mit dem

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