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als durch die offene Tür, durch das Geschrei ihrer Kameraden herbeigezogen, ein Trupp preußischer Soldaten in die Stube hereinstürzten und sich auf ihn warfen. Obwohl Stülpner seine Hammerarbeit mit dem Schemelbeine wieder begann und seine Gegner auf höchst unangenehme Weise bediente, ein Paar durch seine gewichtigen Hiebe zu Boden schlug, so war es ihm doch nicht möglich, sich von ihnen loszumachen und er erlebte an sich die Wahrheit des waidmännischen Sprichwortes: „Viele Hunde sind des Hasen Tod.“

 

     Es gelang seinen Angreifern, ihn zum Fallen zu bringen und indem er zu Boden stürzte, war er in ihrer Gewalt, sie fielen wie rasend über ihn her. Gebunden an Händen und Füßen brachte man ihn auf die Hauptwache und daselbst in Arrest. Welcher Wechsel hatte ihn getroffen! Nicht nur ein Gefangener auf eine kurze Zeit, nein auf lange Jahre war er ein solcher geworden, denn wen die preußischen Werber einmal in den Händen hatten, der kam nicht wieder frei. Indem sie ihn in Arrest gebracht hatten, besaßen sie das Mittel, ihn zu zwingen, als Rekrut einzutreten.

                    

     Stülpner war von der an ihm begangenen Schändlichkeit so wütend, daß er den Entschluss fasste, nie das Jawort zu geben, das ihn zum preußischen Soldaten machte. Von seinem Zorn und seinem festen Charakter war es vorauszusehen, daß er seinen Entschluss ausführen werde. Vier Wochen lang ertrug er die geschärfte Haft mit stoischem Gleichmut, kein Wort der Klage fiel, aber auch kein Zugeständnis. Selbst der Offizier des Werbedepots, Hauptmann von Falkenberg, redete

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