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lagen, eine gute sogar mit halbem Gesichte heraus und der Anblick war grauenvoll.

     „Die Schaufel her! ... wir wollen mal nachsehen, für wem dieser geheime Kirchhof bereitet worden ist,“

Sagte Stülpner . . . „das ist eine Mörderhöhle, ich lasse mich darauf totschlagen. Aus Vergnügen oder aus Liebe zu seinen Angehörigen begräbt Niemand seine Toten in einem Keller, mithin ist hier etwas Anderes im Spiele. Vielleicht kriegen wir's heraus.“

     Es bedurste nur geringer Mühe, mit der Schaufel mehrere männliche Leichen, die höchst nachlässig im Sande verscharrt lagen, bloß zu legen. An ein paar derselben waren noch Fetzen von Kleidungsstücken erkennbar und bei genauerer Besichtigung fand man, daß es die Überreste preußischer Uniformen waren, die Knöpfe verraten das. Diese Entdeckung war Ursache, daß man den Sandboden umgrub und als Resultat dieser Mühe fünfzehn Tote, von denen manche schon gänzlich in Verwesung übergegangen waren, ausgruben. Einige derselben, vorzüglich von den oben anfliegenden Leichen, trugen noch vollständig die preußische Uniform, woraus man den Schluss ziehen konnte, daß, nachdem man sie getötet, eilig verscharrt habe, als hätte man durch Zögerung Entdeckung des an ihnen verübten Mordes gefürchtet.

     Stülpner und seine Kameraden standen lautlos beim Anblicke der von ihnen ausgegrabenen Opfer des rohesten Hasses, an deren Köpfen man die Spuren ihrer Tötungsart ganz gut erkannte, denn die Schädel aller hier Aufgefundenen waren zerschmettert.

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