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Lagerfeuers, alles um ihn war ruhig, die Nacht, der beste Deckmantel für eine beabsichtigte Flucht. Er richtete sich langsam auf, sein scharfes Auge durchspähte das Dunkel. Er sah aber keine Möglichkeit durchzukommen, er befand sich innerhalb einer an Umfang bedeutenden Schanze. Gewagt mußte jedoch die Flucht werden, denn wenn man ihn hier so weit ab von seinen mitgefangenen Kameraden entdeckte, so wäre es eine unverzeihliche Nachlässigkeit von Seiten der Franzosen gewesen, wenn sie ihn nicht niedergeschossen hätten. Und zum Feuer, in dessen Nähe seine Unglücksgefährten lagen. Zurück zu kriechen, war nicht minder gefährlich, und erreichte er es auch unbemerkt, so hatte er die Aussicht, morgen den Transport Unglücklicher durch seine Person vermehren zu helfen.

 

     Nach langem Nachsinnen rutschte er auf dem Bauche vorwärts wo er die entfernten Wachen auf und nieder mit den Gewehren klirren hörte. Es war eine schlimme Aufgabe, mitten durch sie sich durchzuwinden, in jedem Augenblick stand sein Leben auf dem Spiele, eine einzige ungeschickte Wendung, ein Geräusch, ein stärkerer Atemzug konnte ihn verraten, aber sein gutes Glück stand ihm bei, so erreichte er die Höhe der Schanze ohne bemerkt zu werden. Indes seine Sicherheit war mit einem male vorüber, als er plötzlich eine der Wachen, die wahrscheinlich etwas am Boden sich bewegen sah, ohne unterscheiden zu können, was es sei, rufen hörte: „Qui vive“ Der Ruf erschreckte ihn so sehr, daß er dicht am Rande der Schanze liegend, das Gleichgewicht verlor und die steile Höhe herabfiel. Mit seinem Falle zugleich erdröhnte über ihm ein Schuss, mehrere

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