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folgten unmittelbar darauf, Trommelwirbel ließ sich hören, in der Schanze wurde alles lebendig.

      Stülpner war stark aufgefallen, aber trotz dem ihm dadurch verursachten heftigen Schmerze behielt er doch die Geistesgegenwart, ganz still liegen zu bleiben. Die Nacht allein rettete ihn, indem sie es den Franzosen unmöglich machte, ihn zu sehen. Der Lärm in der Schanze verstummte ungefähr nach einer halben Stunde. Dergleichen Alarmschüsse schrecken zu oft die Schlafenden in ihren Lagern auf, um unter die merkwürdigen Ereignisse zu gehören. Wenn alles in Ordnung befunden worden ist, tritt wieder Ruhe ein.

     Die Nacht täuscht zu sehr, als daß dergleichen Aufmunterungen während der Nachtzeiten nicht öfterer vorkommen sollten.

      Stülpners Aussicht war der sichere Tod, wenn es ihm nicht glückte, sich vor Morgenanbruch zu retten, aber der Fall, den er getan, hatte seine Glieder wie zerschellt, jede Bewegung, die er versuchte, schmerzte ihn. Die Schanze war durch Verhaue gesichert, Stülpner erinnerte sich daran. Nur dann, wenn es ihm gelang, diese Befestigungen, um deren Besitz heute mörderisch gekämpft worden war, zu übersteigen, konnte er von Freiheit sprechen. Und unterm Schutze der Nacht mußte dieses Übersteigen bewerkstelligt werden. Fast wäre der mutige Mann vor dieser Unternehmung zurückgebebt, denn im Dunkel der Nacht war Geräusch dabei unvermeidlich und jedes Geräusch verriet ihn an die nahen Feinde.

     Die stark nahende Mitternacht vermehrte den Wind zum Sturme und obwohl Stülpner vor Kälte zitterte und

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