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darstellte, blieb das Gemäuer auf einer niedern Anhöhe. Er fasste den Entschluss, dorthin zu laufen, um irgend eine Möglichkeit zur Hilfe für den Korporal aufzufinden. Jede Verzögerung war hier Tod für denselben. Rasch entschlossen schob er den wieder in Besinnungslosigkeit Verfallenen den mit geronnenem Blut überzogenen Tornister, den er ihm abgenommen, unter den Kopf, dann eilte er so schnell er konnte dem von fern erblickten Gemäuer zu.

     Nach einem Lauf von einer starken Viertelstunde langte er daselbst an. Es war ein bis aufs Erdgeschoss heruntergebranntes kleines Gehöfte, aus dem noch starker Brandgeruch duftete. Eine Totenstille waltete über dieser in Trümmer und Schutt zerfallenen menschlichen Wohnung. Nach langem Suchen entdeckte Stülpner neben einem niedergebrannten Stalle ein kleines mit Heu und Stroh noch zur Hälfte gefülltes und wunderbarer Weise dem vernichtenden Brande entgangenes Gewölbe, in welchem eine Rapper (ein Schiebebock) und einige Wirtschaftutensilien sich vorfanden.

     „Das ist ja meiner Seel' Gottes Finger,“ sagte der Suchende, die Rapper mit einer dichten Lage Stroh bedeckend und eilig mit derselben wieder zurück nach dem Bache fahrend.

     Korporal Stange schien unterdes wieder zum Bewusstsein gekommen zu sein und Stülpner, sehr erfreut, ihn in diesem Zustande zu finden, flößte ihm einen kleinen Schluck Rum ein, der abermals günstige Wirkung zeigte. So kräftigen Körpers auch Stülpner war, so kostete es ihm nicht wenig Anstrengung, den schweren Mann, den er nicht hart

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