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Hauses geschafft habe und zum Verbinden von dessen Wunden Wäschestücke aus den Tornistern der Gebliebenen zu holen im Begriffe gewesen sei.“

     „So ist es, Herr Major,“ pflichtete Stülpner bei.

     „Nun, Antwort!“ Rief der Major dem Gefreiten zu.

     Schauß zeigte in seinem Gesichte alle Merkmale größter Verlegenheit.

     „Wird Er reden!“ Donnerte ihm der Bataillonskommandant mit vom Zorne dunkelrotem Gesichte zu.

     „Ich muß das vom Stülpner überhört haben,“ entschuldigte sich Schauß sehr unsicher.

     „Er hat's nicht überhört!“ Rief ihm der Major zu... „über die Denunziationslust aber ist es Seinem Gedächtnis entfallen, daß ein braver Unteroffizier in schwerer Not sich befindet. Auszuzeichnen hat Er sich gedacht durch die Arretur des Stülpner und dabei hat Er Seiner ebenso heiligen Pflicht vergessen, einem todwunden Kameraden Beistand leisten zu lassen. Das Gewitter soll ihm auf den Kopf fahren! Ich werde ihm das eintränken, verlasse Er sich darauf. Fürs Erste ist Er Arrestant. Ich werde ihm lehren, ein aufmerksames Ohr zu haben, wenn es sich um die Rettung eines braven Soldaten handelt. Ein braver Soldat verlässt seinen Kameraden nicht, wenn er weiß, daß er in übler Lage ist, das tun nur Schurken, Heuchler. Die Litze hat Er am längsten getragen, daß Er's weiß.“

     „Der Stülpner hat mit keiner Silbe den Namen des Korporals Stange genannt,“ wollte sich der ganz niedergeschmetterte Schauß entschuldigen.

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