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die in so vielen Schlachten ihre Gegner geschlagen, jetzt allen traurigen Konsequenzen bitteren Mangel sich preisgegeben sahen und unter den eisigen Regenströmen zu Hunderten dem Tode als Opfer in die Hände fielen, ganz geeignet, eine große Missstimmung unter ihnen zu verbreiten. Das Bataillon hatte Ordre, sich allmählich nach Kreuznach zurückzuziehen. Das konnte nur mit großer Vorficht geschehen, denn die Franzosen waren unermüdlich, ihren Gegnern, deren traurige Lage sie kannten, zu schaden, sie beunruhigten sie mit täglichen Angriffen. welche Maxime natürlich höchst verderblich für diese war.

      Eines Abends hatte das marschierende Sachsenbataillon, nachdem es am Nachmittage ein Scharmützel mit dem unermüdlichen Feinde überstanden, den es mit Verlust zurückgeworfen, einen Kirchhof erreicht, Ermattung und Hunger, welchen Letzteren die wenigen sich hier vorfindenden Lebensmittel nur knapp befriedigen konnten, hatten in der folgenden Nacht die Soldaten in einen tiefen Schlaf versenkt, nur die Wachen mussten munter bleiben. Die Nacht hatte einen so dichten Nebel gebracht. daß man kaum sechs Schritt weit vor sich hin sehen konnte. Niemand glaubte an einen Überfall von Seiten des Feindes, denn man glaubte mit Gewissheit, daß, wenn derselbe wirklich nach dem keineswegs glänzend für ihn ausgefallenen Angriffsversuche am Nachmittage auch noch Lust verspüren sollte, einen zweiten in dieser Nacht erfolgen zu lassen, der dichte Nebel- sein bester Gegner sein würde.

      Diese Überzeugung erwies sich aber als sehr trügerisch, denn kaum hatte die Kirchuhr die erste Stunde nach Mitternacht verkündigt, als die Franzosen eben von den

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