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     Jedenfalls beschaute der Erstere die Umgebung des Dorfes, um dem Angriffe, der bis jetzt auf der Westseite des Letzteren seine ganze Kraft entfaltete, einen Nachdruck durch einen von der Ostseite geschehen zweiten Angriff zu geben. Beide sprangen von ihren Pferden, die Ordonnanz band die Tiere mittels des Zügels an einen Baum, um jedenfalls das Terrain zu untersuchen, schritten der Offizier und sein Begleiter vorsichtig dem Dorfe zu.

 

„Alle Teufel!“ Sprach Stülpner zu sich... „wenn ich die beiden Vierbeine für mich benutzte, bringe ich mich nicht nur aus der Schusslinie, sondern verhelfe dem Offizier und seiner Ordonnanz zu einer Fußpromenade, die ihnen nicht gefallen wird und, was auch nicht zu übersehen ist, werde vielleicht Ursache, daß sie meinem Bataillon keinen Besuch in die Flanke machen. Drauf und dran! Das Feuer soll für mich nicht umsonst gebrannt haben.“ Auf den Fußspitzen schlich er zu den beiden Pferden, löste die leicht verschlungenen Zügel von dem Baumstamme, schwang sich auf eines derselben und jagte, das andere an der Hand, den breiten, ostwärts vom Kirchhofe aus führenden Weg entlang. Die Tiere waren ungemein gute Läufer und hielten wacker aus.

     Als der Morgen anbrach, mußte Stülpner nach seiner Rechnung sich wenigstens vier Meilen weit von dem Dorfe befinden. Er hatte acht Dörfer durchritten und befand sich nun vor einem vom Morgenrot überhellten Städtchen. Indem er die schnaufenden Tiere langsam gehen ließ, überlegte er, was er jetzt tun solle.

     Die Promenade hatte ihn hungrig gemacht und die Tiere

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