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sie ihm ab. Jetzt frühstücke Er erst, dann werden wir den Handel abmachen.“

     So schlecht die Zeit war, so gut war das Frühstück. In Aussicht auf den zu hoffenden guten Handel spendete Andres Wein und Schinken. Vielleicht hätte er es gern gesehen, wenn sein Handelsfreund ein wenig berauscht worden wäre, indes dazu schien dieser keine Anlage zu haben, denn trotzdem er dem Wein alle mögliche Ehre erzeigte und zum größten Erstaunen Andresens zwei Flaschen ausgeleert hatte, ließ sich noch keine Unsicherheit verspüren. „Wenn man ihm mit solchem Appetite essen und trinken sieht, glaubt man's ihm ungeschworen, daß Er in der Gefangenschaft gewesen ist, wo's verflucht schmale Bissen gesetzt hat,“ bemerkte Andres. „Was Er vertilgen kann, da haben zwei grade genug daran.“

     „Ich hoffe, Herr, daß Er und Niemand das Recht hat, sich über meinen Appetit oder Hunger aufzuhalten,“ entgegnete Stülpner. „Ich habe von ihm nicht verlangt, daß Er mich umsonst füttern soll. Den Spaß kann ich schon noch bezahlen.“

     Diese Zurechtweisung war sehr zweckmäßig, um Andres zur Erkenntnis kommen zu lassen, daß dieser aus der Gefangenschaft Entflohene nicht nur mit Pferden, sondern auch mit Geld versehen sei und aus dem in Aussicht stehenden Handel leicht nichts werden konnte, wenn er den guten Esser und Weintrinker nicht bei Laune erhalte. Stülpner hatte sehr recht geurteilt, als er den guten Andres für einen Mann hielt, der an ihm ein hübsches Geschäft machen wollte. Der Preis, den er ihm für die beiden Pferde bot, war ein so geringer, daß

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