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     „Auch das noch? Da schlag der Teufel drein! Das ist heute ein wahrhafter Schandtag für mich,“ grollte der alte Herr. - „Hab's nie begreifen können, daß die hohe Obrigkeit den Spott auf die Jägerei duldet, daß man Pfeifenköpfe, auf welche man Hasen und Füchse auf den Sarg eines Jägers mit dem Motto: „Ihm ist wohl und uns ist besser“ gemalt sieht, verkaufen darf, jetzt sagte ich nichts mehr darüber,... mir geht's noch zehnmal schlechter, ich bin nicht mehr Hofjäger, sondern Hansnarr.“

     Stülpner legte ihm ein Tuch um die Augen und nach einer Viertelstunde, in welcher er ihn öfterer im Kreise umher und verschiedene Male im Zickzack geführt hatte, um seine Aufmerksamkeit zu verwirren, nahm er ihm endlich das Tuch ab. Der alte Herr stand in einer mit Moos vollkommen austapezierten Hütte, in die vom Eingange her Licht fiel. „Haben Sie die Güte, sich niederzusetzen, Herr Hofjäger. Ich freue mich, Sie bewirten zu können.“

 

     Torges war wie versteinert. Es dauerte keine Minute, daß Stülpner geräucherte Hirschzunge, Schinken, eine Flasche Kümmel und Brod vorsetzte und seinen Gast zum Essen und Trinken einlud, der die Sprache ganz verloren zu haben schien und der Einladung entsprechend aß und trank. Der alte Waidmann schlug eine gute Klinge, trotz dem riesengroßen Ärger, den er bei sich hatte.

     Indes die verschiedenen Kümmel, die er hinunterschluckte, brachen endlich den gefesselten Worten bei ihm Bahn, und er sagte: „Kerl, das muß ich ihm nachsagen,

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