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 „Eben weil ich's bin, stehe ich Ihr, wie jedem von diesem Raubgesindel Angefallenen bei“, war seine Antwort. „Sagen Sie den Leuten, die den Stülpner als einen schlechten Menschen ausschreien, das sei er nicht. Wälder und Wild waren seine Sache, aber nie eine schlechte Tat gegen des Nebenmenschen Hab' und Gut oder gar Leben.“ - Den Hunden rief er zu: „Lass ab, Nero! ... lass ab, Castor!“ Worauf die Tiere ihre Beute sogleich los ließen. „Und Ihr zwei Canaillen marschiert, sechs Schritt auseinander, voran ins nächste Dorf... dort hat der Richter ein prächtiges Unterkommen für solche Schufte... vorwärts und keinen Schritt rechts oder links, sonst seid Ihr für die Katze. Aufgepasst Nero... Castor!“

     Ein Wink Stülpners und die Tiere schritten hart hinter den beiden Straßenräubern einher, auf jede Bewegung derselben achtend. Es hätte nur eines Pfiffes von Stülpner bedurft, um sie aufs Neue zu unwillkommenen Anhängseln für die vor ihnen hergehenden Hallunken zu machen. So kam der Raubschützenhauptmann ins Dorf, wo er dem Richter desselben die schlechten Kerle zur Obhut übergab, um sie nach erfolgtem Bericht an die Behörden von Marienberg einzuliefern. Die Leinwandfrau wollte in ihrer Dankbarkeit Stülpnern die Hände küssen, das duldete er aber nicht und sagte lachend: „Na jetzt wisst Ihr doch aus eigener Erfahrung. Dass der Stülpner kein Räuber ist, wer euch desgleichen Schlechtes von ihm vorschwatzen will, den nennt ins Gesicht einen Verleumder und Ehrenschänder. Gott befohlen.“

 

      Natürlich sprachen sich solche Taten bald aus und die Leute sagten laut, wenn der Stülpner Karl

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