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Schnee, welcher viele Tage unablässig hintereinander gefallen war, bildete eine ziemlich feste Decke und die darauf folgende Kälte machte sie fest. Eines Nachmittags raste ein Schlitten, von zwei raschen Pferden gezogen, die Straße durch den Forst. Stülpner trat eben, ohne wie gewöhnlich von seinen Hunden begleitet zu sein, unter den von Schnee schwer belasteten Bäumen hervor, als er auf der Straße unfern von sich eines der Pferde stürzen sah. Er eilte hin.

 

      Der Kutscher zitterte an allen Gliedern und blickte sich scheu um. Drin im Schlitten saß ein Herr bis über die Ohren hinauf in einen Pelz gehüllt und litt an demselben Angstfieber, wie sein Rosslenker, der die Gesinnung so ziemlich verloren hatte. „Ach, Herr Förster, Herr Förster, um Gotteswillen, helfen Sie, stehen Sie uns bei, daß wir nicht dem abscheulichen schlechten Kerl, dem Stülpner, in die Hände fallen. Ach, mein Gott, der kaponiert ja alles, 's wäre unser Tod!“ Rief der Herr ihm zu.

 

      „Wenn ich bei Ihnen bin, brauchen Sie vor dem Stülpner keine Angst haben,“ sagte der Angerufene und war erstaunt, ein Gesicht zu sehen, das ihm bekannt vorkam, von welchem er aber sich nicht gleich erinnern konnte, wo er es gesehen habe. Stülpner stand dem zitternden Kutscher bei, das gestürzte Pferd wieder auf die Beine zu bringen.

 

      „Wenn der Herr Förster Zeit hätten und mich glücklich durch den Forst geleiten wollten, ich würde dem Herrn Förster sehr verbunden sein,“ bat der Herr im Schlitten.

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