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 „Na, meinetwegen“ willigte Stülpner ein und nahm den ihm neben dem Herrn gebotenen Sitz an.

     „Mir fällt ein Stein vom Herzen“, sagte der Fremde   im Pelz und sein Kutscher stimmte ihm bei: „Mir auch.“ Jetzt wurde nicht mehr so rasch gefahren, die bewaffnete Bedeckung übte auf Herr und Diener einen ermutigenden Einfluss. Der Erste war ungemein gesprächig geworden und erzählte, er wäre Amtsaktuar in Frauenstein und bei seinem Verwandten, dem Gerichtshalter Bösenig in Thum, zu Besuch wegen einer Heiratsangelegenheit gewesen. „Ein lieber prächtiger Mann“, fuhr der Redselige fort... „kennen der Herr Förster ihn vielleicht?“

  „O, so ziemlich genau.“

 „Nicht wahr, ein herrlicher Mann, mit einem Kindesherzen, so gut, so fromm“...

 „Dass der Teufel erst Handschuhe anziehen muß, wenn er ihn dereinst holt, damit er sich nicht die Hände an dem Kerl beschmutzt.“

  „Wie, der Herr Förster spaßen wohl?“

  „Nein, nein, das ist mein Ernst“, antwortete Stülpner.

 „An diesem Bösenig, Bösewicht sollte er eigentlich heißen, denn er ist schlechter als schlecht, ist kein guter Bissen.“

 

 „Herr, das sagen Sie mir, seinem Verwandten? Nun, wahrhaftig, dergleichen Sprache über den Herrn Gerichtshalter habe ich noch nie gehört.“

 „O doch, ich erinnere mich, Ihnen dasselbe schon vor einer Reihe von Jahren im „grauen Sünder“ zu Dresden gesagt zu haben und seit der Zeit ist der Gerichtshalter

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