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     Aber der Mensch denkt und Gott lenkt. Eine Woche später, der Stülpner Karl kam eben vom Besuche seiner Mutter und strich mit seinen beiden Hunden am Saume des Dickichts hin, das damals längs des Weges nach Thum, auf dem er vor Jahren die Strafe an dem Gerichtsfron Wohlleben mittelst dessen beiden Beifronen hatte vollziehen lassen, sich hinzog, trat ein Ereignis ein, welches ihn auf andere Gedanken brachte. Er hatte sich auf einen umliegenden Baumstamm gesetzt und schaute zurück nach dem Schlosse. Plötzlich knurrten seine beiden ihm zu Füßen liegenden Hunde. Er wendete den Blick nach der Richtung hin, wohin die aufgehobenen Köpfe der Tiere deuteten. Nicht wenig war er erstaunt, aus einem zwischen dem grünen Blätterwerke hervorkommenden Fußpfade einen Soldaten im weißen Kittel auf einen Stock sich stützend, mittelst eines Stelzfußes nahen zu sehen.

     „Das soll wohl eine neue Art Sicherheitswächter sein“ sagte Stülpner für sich und fügte lachend hinzu:

„Nun, der wird nicht allzu viel tun. Wer Teufel soll sich vor dem Einbein fürchten?“

     Ruhig sah er dem näher Kommenden entgegen, der, als er etwa zehn Schritte von ihm entfernt war, Halt machte, ihn betrachtete und dann rief: „Himmeltausendschockdonnerwetter! Stülpner! Verfluchter Kerl, ist Er's denn?“

     „Oho, eine seine Anrede... Er hat's in der Manierlichkeit weit gebracht! Woher kennt Er mich denn?“

     „Kerl, ich fuchtle ihn tot, wenn Er mich nicht kennen will!“ Riet jener. „Hat mich der Schockschwerenöter

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