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schlug, und so kamen der Herr Major und ich, nach Sachsen zurück. Wir denken, der Narr beißt uns, als wir in Dresden erzählen hören vom Raubschützen Stülpner, was er für Schwerenochsgeschichten in den Wäldern anfängt. „Das kann unser Stülpner nicht sein, der ist ja verbrannt in jener Nacht,“ sagte der Major...   „wer weiß, was für'n anderer niederträchtiger Kerl seinen Namen angenommen hat.“ Das war so 'ne Rede aus gutem Herzen vom Herrn Major, die sich bald als Fixfaxerei erwies, als wir erfuhren, daß der Stülpner wirklich der Scharfensteiner Stülpner sei, der vom Bataillon desertiert war. Und als wir noch obendrein mit dem Herrn Major von Einsiedel hierher kamen, na da war's richtig. „'S ist 'n tausendsakermentscher Kerl, der Stülpner,“ sagte mein Herr Major... „möchte doch in aller Welt wissen, wie der Hallunke sich hierher salviert hat!“ - „O, ich gehe zu seiner Alten, die muß es doch wissen,“ sagte ich. Das verbot mir der Herr Major, und Er weiß, der Soldat muß Ordre parieren. Es ging mir wohl im Kopfe herum, daß ich gar nichts von ihm erfahren sollte, aber der Befehl... da drüber geht nichts. Hätte nicht geglaubt, daß wir so bald mit einander zusammentreffen sollten, ist mir aber lieb. Unter allen Umständen bleibe ich Sein Schuldner. Jetzt rücke Er' mal vor mit Seiner Erzählung, wie Er aus dem brennenden Dorfe entkommen ist.“

      Stülpner hatte keine Ursache, irgend etwas zu verschweigen. Als er des glücklichen Zufalls mit den beiden Franzosenpferden erwähnte, rief Korporal Stange: „Ne, ne, ist Er 'n verfluchter Kerl! In der Tinte noch Glück zu haben, das will was sagen! Na, fahr' Er fort.“

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