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erst das Bataillon als Deserteur den Buckel ausgewaschen hat, denn das kann Er sich abfingern, daß Er da nicht vom Gasselaufen loskommt. Gescheiter ist's also, Er

duckt sich jetzt, ich meine, Er gibt klein Trumpf zu, daß

später nicht etwa die großen Trümpfe ihm über den

Kopf wachsen. Er hat doch Lust, auf einen besseren

Weg zu kommen?“

      „Gewiss, Korporal Stange, vorausgesetzt, daß...“

      „Halt Er's Maul!“ Kommandierte Stange und setzte ihm nun auseinander, daß er mit dem Herrn Major von Gundermann sprechen wollte, der ihm, den Stülpner, trotz seiner verteufelten Geschichten, gewogen sei. Und der Herr Major von Einsiedel sei ja sein, des Stülpner's, Gutsherr und ein Herr, der bei Hofe und vielen vornehmen Herrschaften viel Bekanntschaften habe, der werde, denn er sei trotz seines gewaltigen Schnurrbartes ein kindguter Mann, sich auch der Sache annehmen. Wenn solche Herren etwas betreiben, da gehe es auch durch, denn die wüssten schon, wo Barthel Most holen müsste. Vor allem gingen müsste er, der Stülpner selbst, den rechtschaffenen Gedanken haben, seiner Raubschießerei zu entsagen und wieder ein ordentlicher Mensch werden.

      „Den Gedanken habe ich, weiß der allmächtige Gott!“ Rief Stülpner, und erzählte ihm, daß er schon bei Pastor Schönherr in Thum gewesen, von diesen aber zurückgewiesen worden sei.

      „Sehe Er, Stülpner,“ nahm Korporal Stange das Wort... „das freut mich von ihm, daß Er selbst Lust in sich verspürt, ein guter Christenmensch zu werden. Wäre Er ein solcher gewesen, würde es ihm gar nicht eingefallen sein zu desertieren, weil ein guter Christ nach

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