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schon der Gedanke daran durchschauerte ihn – wartete seiner Ketten und Banden, er wurde dann auf dem Baue eingeschmiedet und somit sein Dasein ein elendes. „Nie, so wahr mich Gott erschaffen hat, liefere ich mich freiwillig aus! ' Rief er... „wollen sie mit mir kapitulieren, gut, so verspreche ich ihnen mit Hand und Mund, wieder in die Compagnie einzutreten, aber straffrei. Wollen sie das nicht, so mag's werden wie es will - bleibe Raubschütz, was ich jetzt bin.“ Nachdem er diesen Entschluss gefasst, ward er ruhiger in sich.

     Vier Tage oder vielmehr vier Spätabende später trat er in das Häuschen seiner Mutter ein, das jetzt nicht mehr dieser, sondern dem alten Thomas gehörte, welcher Stülpners greisen Mutter eine Kammer zur Wohnung eingeräumt hatte, denn Karl hatte sie darum angegangen, und vielleicht aus Furcht vor dem Raubschützen, vielleicht auch aus gutem Herzen hatte Thomas eingewilligt. Er wußte die Abende, wo Röse Wolf seine Mutter besuchte, und wenn nicht besondere Hindernisse ihn abhielten, fand er sich pünktlich an diesen Abenden ein. Als er diesmal in die kleine Kammer trat, sprang ihm das Mädchen mit freudestrahlendem Gesichte entgegen und sagte ihm, der alte Korporal Stange sei erst am heutigen Nachmittage bei ihrem Vater, dem Richter, gewesen und habe davon geredet, wie er, der Stange, mit seinem gnädigen Herrn Major von Gundermann und dieser mit dem gnädigen Gutsherrn von Einsiedel hinsichtlich seiner, des Stülpner Karls, gesprochen und der Herr Major von Einsiedel geneigt wäre, mit ihm, dem Raubschützen, selber von Angesicht zu Angesicht zu reden. Jeden Nachmittag gingen die beiden gnädigen Herren

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