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Gegend des Greifensteins zusammen um ihre Angelegenheiten zu besprechen. Die Ausdehnung dieser zahlreichen Reviere war die Ursache, daß Stülpner sich bald da, bald dort aufhielt, daher auch seine Abwesenheit, denn er lebte jetzt bei seiner Mutter, daß seinen Kameraden nicht auffällig sein konnte.

     Fast drei Wochen waren bis zum Eintritt des Vollmondes vergangen und so zurückgezogen hatte Stülpner sich gehalten, daß nur wenige in Scharfenstein von seinem Aufenthalte daselbst wussten. Die Vollmondsnacht war prachtvoll, eine milde schöne Lust machte sie zauberähnlich. Ohne Büchse, Pistolen und Hirschfänger, nur von seinen beiden Hunden begleitet, wanderte Stülpner die ihm bekannten Pfade nach dem Greifenstein zu. Tief in einer Schlucht loderte dort ein mächtiges Feuer, die Raubschützen lagerten, einander tapfer zutrinkend um dasselbe und waren fröhlich und guter Dinge. Sie wussten sich in Sicherheit, denn Herzog hatte vorsorglich Wachen ausgestellt und die lustige Compagnie in ihrem Schlupfwinkel zu überrumpeln, war dadurch unmöglich gemacht. Endlich ertönte das bekannte Signal, der dreimal krächzende Schrei einer Nachteule, und alle sprangen auf, um den Hauptmann, oder, wie sie ihn in ihrer Redeweise nannten, den „wilden Oberforstmeister“ zu begrüßen. Sie waren nicht wenig erstaunt, ihn ohne Armatur zu sehen. „Höllenelement! Haben sie Dir's Zeug abgejagt?“ Fragte Dotzauer ganz verblüfft von der Überraschung. Stülpner zauderte nicht, ihnen seinen Rücktritt zu erklären. Tiefes schweigen lastete auf der Freijäger Gesellschaft. „O!“ rief ein Böhme - „das heißt wohl so viel, als pack' dich, Gesindel, sonst

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