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vielvermögenden Herrn, der endlich den günstigen Augenblick einer sehr guten Laune des Kurfürsten benutze und dessen Wort erhielt. „Der Stülpner solle, da er wieder in sein Regiment eintreten wolle, straffrei bleiben.“

     Und dieses verzeihende Wort fand im vollen Sinne des Wortes seine Bestätigung. Stülpner kehrte zu seinem Regiment in Chemnitz zurück und es bedarf wohl keiner Versicherung, daß er für dasselbe ein Gegenstand der Merkwürdigkeit war. An seiner Haltung war, wie ehedem, nichts auszusetzen, als der properste und seine Pflicht gewissenhaft erfüllende Soldat gewann er bald die Gunst seiner Vorgesetzten. Denen er von seinen Gönnern, den Majoren von Einsiedel und von Gundermann, und den Herrn Rittmeister von Zschinsky aufs Beste empfohlen wurde. Auch sein Wunsch, Röse Wolf heiraten zu können, ward ihm gewährt, und als er in seiner Uniform mit seinem hübschen Weibchen aufs Schloss ging, um bei seinen Gönnern, den Herren von Einsiedel und von Gundermann, seinen Dank für deren Beistand in seiner mehr als misslichen Angelegenheit abzustatten, sagte der alte Korporal:

     “Was Er Schockschwerenöter für ein Sauglück hat, ist kaum zu glauben. Alle Teufeleien durchgemacht und doch auf einen grünen Zweig zu kommen, passiert nicht jedem. Na, Weibel, den Monsieur schmiede Sie nur scharf in Eisen und Banden ein, der muß es wissen, daß er jetzt auf dem Baue ist, und Er... halt' Er die Ohren steif... wenn Er jetzt wieder pudelt, soll Ihn ein heiliges Kreuzdonnerwetter neunundneunzigtausend Klaftern tief in den Erdboden verschlagen, denn wer'n Weibel hat, das so prächtig schmätzeln kann und so hübsch und patschierlich wie seine Röse ist, der muss'n ganz verfluchter

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