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nun in Flor gekommen war durch Stülpners Tätigkeit und anziehende Persönlichkeit, höheren Pacht verlangte, veranlasste ihn, diese Pachtung aufzugeben. Nach Scharfenstein zurückkehrend, fand er seinen Schwiegervater dem Sterben nahe und dessen bald darauf erfolgender Tod machten ihm seine Heimat zuwider. Er begann, indem er an die Grenze nach Großobersdorf übersiedelte, ein Gewerbe, welches wegen seiner Gefährlichkeit ihm besonders zusagte, er ward Schmuggler. Wie er ehemals seinem Raubschützenhandwerk durch Kühnheit einen Umfang und ein Ansehen zu geben wußte, so auch jetzt der Pascherei. Der Dotzauer war der einzige von seinen früheren Kameraden, der noch am Leben war und das grüne Jägerkleid gegen die unscheinbare Hülle des Paschers vertauschte. Die böhmischen Grenzjäger hatten harte Zusammenstöße mit dem Stülpner, der wohlbewaffnet seine Schmuggler Schar auf geheimen Wegen führte und in Böhmen, wo der ungeheure Zoll für alle Waren aus dem Auslande kaum zu erschwingen war, den Paschartikeln guten und schnellen Absatz sicherte. Man erzählte, daß er auch in einem böhmischen Grenzorte, Preßnitz, gewohnt habe, um dies gefährliche Handwerk mit mehr Umfänglichkeit treiben zu können.

     Aber das Glück bleibt nur auf Zeit, auch Stülpner empfand dies, als er sein Weib im Jahre 1820 durch den Tod verlor. Von dieser Zeit an stellten sich mehrere sein Handwerk hart treffende Unfälle und Verluste ein. Mit seinem Weibe schien sein guter Engel von ihm gewichen zu sein, seinen Unternehmungen fehlte die Gunst des Glückes und dies erkennend, gab er im

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