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     Darin stimmten alle überein, der Amtsassessist tat zwar bescheiden und lehnte den ihm erteilten Ruhm, ein guter Vorleser zu sein, ab, meinte aber doch: „Das ist kein Wunder, unser Eins sitzt ja immer zwischen Lesen und Schreiben mitten inne, etwas wird man da wohl profitieren... ‘s müsst ja gar mit Kräutern zugehen.“

     Die Hanne brachte Bier und Butterbrot für den Jäger und machte mit ihren Holzpantoffeln gewaltigen Lärm.

     „Dass du mir die vermaledeiten Klapperdinger auf’n andermal draußen in der Küche stehen lässt,“ schalt der Wirt. „Das ist ja ein verfluchter Lärm, den du machst, zehn schwere Reiter könnten nicht mit mehr Spektakel auftreten.“

     „Weil’s Holzpantoffeln sind, klappern sie so“, entschuldigte Hanne sehr klug, indem sie hinausging.

     „Ist das ein dummes Tier“, eiferte der Wirt... „weil’s Holzpantoffeln sind! Davon rede ich ja eben. Na, will mich nicht erst ärgern, ‘s kommt nichts Gescheites dabei ‘raus. Lese der Herr Amtsassessist, wenn’s ihm gefällig ist.“

     Der Aufgeforderte entsprach dem Wunsche, und der unter der Zeit sein Butterbrot verzehrende Jäger genoss also auch zufällig ein Stück Weltgeschichte mit. Das Blatt war fast zu Ende gelesen, als noch ein kleiner Artikel unter Rubrik „von der böhmischen Grenze“ zu lesen stand. Der Amtsassessist, der ihn mit den Augen überflog, sagte gleichgültig: „Das ist nichts von Interesse

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