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 Herzog und der Ignatz Dotzauer, der erstere ein Sachse, der andere ein Böhme, waren Freijäger, wie Stülpner Karl es bis zu dem Tage gewesen war, wo er nach Dresden ging, die böhmischen Wälder wussten von ihm zu erzählen. Allmählich, weil es zu allen Zeiten Leute gibt, die mit den bestehenden Gesetzen nicht harmonieren und die Ursache haben, sich aus dem Staube zu machen, hatte sich eine Bande von zwölf Mann zusammen gefunden, die ganz ungeniert auf die Freijagd ging und die Forstleute durch ihre Verwegenheit schier in Verzweiflung brachte. Sie hatte nicht nur ihre sichere Verstecke, sondern auch ihre Hehler, die das geschossene Wild verkaufen. Da Stülpner Karl keinen Ausweg gesehen hatte, sich und die Mutter ehrlich durchzuschlagen, so hatte er mit ihnen gemeinschaftliche Sache gemacht und brachte, wie wir wissen, den Erlös allwöchentlich seiner alten Mutter nach Hause. Jetzt fand er die alten Kameraden wieder ganz unerwartet auf sächsischem Grund und Boden.

 

 „'S ist nicht mehr ganz richtig drüben jenseits der Grenze,“ sagte der Dotzauer erklärend - „dem Blitz muss man aus dem Wege gehen, sonst trifft er einem auf den Kopf, deswegen sind wir nach Sachsen übergetreten. Jetzt weisst's.“

 

 Karl lebte ordentlich auf, wieder von der grünen Waldlust und dem freien Raubschützenleben zu hören, und ehe er sich von den Beiden wieder trennte, war er mit ihnen aufs Neue verbunden zur Freijagd. - Von nun an hatte sein Darben ein Ende, denn mittelst seiner Geschicklichkeit im Schießen erlegte er

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