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Stange so nahe war, dass er durch das Fenster sehen konnte, erblickte er den Stülpner mit einem jungen Mädchen auf der Ofenbank sitzen, ihnen gegenüber die alte Mutter in einem Sorgenstuhle. Das Mädchen zufällig mit dem Gesichte dem Fenster zugewandt, erblickte den heranschleichenden Korporal und stieß über diese plötzliche und in dem tiefen Dunkel zweifelhafte Erscheinung einen Schrei des Schreckens aus.

 

 „Den haben wir,“ sagte Stange sehr froh und donnerte nun an die Türe. Die alte Mutter kam schnell mit der Lampe heraus, und als sie den ihr schon bekannten Korporal erblickte, rief sie zum Tode erschrocken:

„Herr Jesus! Was will er denn?“

 

 „Die Lampe her, alte Hexe - wir wollen Hochdero Herrn Sohn einen Besuch abstatten, zwar etwas spät, aber Leute wie wir kommen immer zurecht, bei Tag und bei Nacht,“ sagte Stange spöttisch, indem er der Alten die Lampe aus der Hand nahm.

 

 Karl hatte die Stimme des Korporals erkannt. Er trat zwischen die Stubentür und fragte: „Korporal Stange?“

 

 „Ja, Sein guter Freund, der ihn nach Chemnitz als Arrestant zu transportieren Befehl hat.“

 

 „Ich? Arrestant?“ Rief Stülpner, dem die Ahnung eines Verrates seines Treibens gleich aufstieg.

 

 „Hier die Ordre,“ antwortete jener, „und hier Seine Begleitung,“ auf die 4 Mann zeigend. „Ich hoffe,

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