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kennen als wir. Also, er meint, diese schlechte Gesellschaft geht nicht auf Menschen?“

     „Nein, nur in der äußersten Not. Sie haben keinen andern Zweck, als das Wild zu schießen und es etwas billiger zu verkaufen, als die angestellten Forstleute es an die Händler hingeben. Das Wild in den Wäldern erscheint ihnen als jedermanns Eigentum, wer’s nämlich zu kriegen versteht.“

     „Ein ganz niederträchtiger Grundsatz,“ meinte der Amtsassessist... „gerade so abscheulich, als wenn Jemand den Gedanken fassen wollte, das Geld in meiner Tasche sei auch das Seine mit. Dieser Ansicht stimmten alle bei. Es wurde nun ein Langes und Breites darüber gesprochen und dann wendete sich der Amtsassessist zu dem Jäger, der keinen weiteren Anteil an dem Gespräch der Herren unter sich über die Wilddieberei genommen und sich ganz still verhalten hatte, und fragte Diesen: „Der Herr ist aus dem Erzgebirge? Wo denn da her, wenn man fragen darf?“

     „Aus Scharfenstein in der Gegend von Thum.“

     „Daher? Das trifft sich ganz scharmant. Da kennt Er auch wohl am Ende den Herrn Gerichtshalter Bösenig?“

     „O ja, ist ja auch der Gerichtshalter von Scharfenstein.“

     „Ein weitläufiger Anverwandter von mir, ein recht lieber, gescheiter Herr,“ prahlte der Amtsassessist gegen die andern Gäste.

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