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der Keckheit, die Flucht jetzt zu unternehmen, zurückgebebt, denn wie nahe stand ihm die Gefahr eines Verrates!

     Indes zu zögern war nicht, jeder entflohene Augenblick war für immer für ihn verloren. Er ging also rasch ans Werk und bald war die Öffnung in der Mauer so groß, daß er hindurchzukommen sich getraute. Die Kette hinderte ihn außerordentlich, er musste mehrere Male ansetzen, um nicht von ihr gehemmt mit dem Oberkörper zuerst durchs Loch zu kommen. Als Mittel, das Klirren seines eisernen Schmuckes unhörbar zu machen, dienten ihm die von den beiden gutherzigen Mädchen als Kopfkiffen gebrachten Getreidesäcke, die er über das Unterteil des durch den Fensterausbruch entstandenen offenen Raumes und zwar so hängte, daß sie zur Hälfte außerhalb, zur Hälfte innerhalb herabhingen, wodurch das laute Klirren der Kette, indem er sie mit dem Unterkörper durchzog, vermieden wurde.

     Nachdem er für den möglichen glücklichen Fall seines Entkommens den zum größten Teil übriggebliebenen Keil Brot und die Buttel mit der Neige Schnaps eingesteckt hatte, - denn ein mit einer Kette Geschlossener durfte sich auf der Flucht nicht in die Nähe menschlicher Wohnung wagen, wollte er nicht gleich als Entsprungener erkannt und festgehalten werden - ging er mutvoll an den Versuch sich zu befreien.

     Alles ging glücklich von statten, die dicht unter dem ausgebrochenen Fenster befindliche Hundehütte bot seinen Händen jenseits einen Stützpunkt und wenn auch mit Mühe, so brachte er sich doch glücklich durch die Öffnung, aber indem er seine Füße, die er der Kette

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