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allen Dingen zu berücksichtigen, wenn er seine kaum erlangte Freiheit nicht vielleicht an demselben Tage noch wieder verlieren wollte, und diese Überzeugung war es, die ihn zu dem Verstecke in vom hohlen Baume trieb. Er fand es für viel ratsamer, seine Flucht in der Nacht fortzusetzen, da er mit Recht vermutete, daß jenseits, das heißt am Ende des Busches, wieder freie Ebene und ein Dorf sei, wo er bei hellem Tage leicht erblickt und ergriffen werden konnte. Die Gegend, so weit er sie überblickt, war überhaupt nicht zu waldreich, mithin für einen Menschen in seiner Lage gefährlich zu passieren.

 

      Sein Versteck bot ihm keinen überflüssigen Raum zu irgend einer Bewegung, er musste in der Höhlung so stehen bleiben, wie er gerade stand. Lange Zeit blieb alles ruhig im Busche. „Wenn die Kerls nicht den Busch durchsuchen, müssen sie gehenkt werden“, sagte Stülpner vor sich hin - „für so nichtswürdig dumm werden sie mich doch nicht halten, daß ich auf freiem Felde wie ein Meilenzeiger stehen bleiben und darauf warten werde, bis sie mich wieder zurückholen.“

 

      Indes dieser Ärger, daß man ihn für dumm halten könne, war gänzlich umsonst gewesen. Kaum war eine halbe Stunde vergangen, als Stimmen im Busche laut und Kommandoworte hörbar wurden, auch ließ sich bald das Klirren von Bajonetten und stärker werdendes Rascheln von Tritten vernehmen.

 

      Diese Anzeichen vermehrten sich in wenig Minuten zu einem bedeutenden Lärm. Stülpner hörte die Leute bald ganz in der Nähe seines Versteckes sprechen und erkannte unter den verschiedenen Stimmen besonders

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