292. Der beschriebe Schatz des Hohen Steins. E-Mail

(Joh. Böhm in der Erzgebirgs-Zeitung, 1881, S. 135.)


Ein Weib, welches mit einer Gefährtin am Hohen Steine Holz sammelte, sah plötzlich, als sie sich aus ihrer gebückten Stellung auf- richtete, einen großen Haufen Gold vor sich, über dem ein zuckendes Flämmchen schwebte. Überrascht und erstaunt betrachtete sie mit gierigen Blicken das gleißende Metall und rief laut ihrer entfernten Gefährtin zu. „Komm´ doch schnell hierher und hilf mir den großen Schatz in meinen Korb raffen, welcher hier liegt!“ Kaum waren diese Worte ihrem Munde entflohen, als unter zischendem Geräusche der Schatz verschwand, und die Gerufene, welche eiligen Laufes herbeigekommen war, schalt jetzt ihre Genossin tüchtig aus, weil sie so unbedachtsam den Schatz beschrieen und ihn so zum Verschwinden gebracht habe.



 
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