442. Das Marienbild bei Klösterle. E-Mail

(Glückauf, 3. Jahrg., Nr. 4, S. 33,)


Bei Klösterle steht an der Schlackenwerther Straße ein Marienbild in einer hohlen Linde. Das stand erst auf der andern Seite, auch in einem Baume. Da schlug das Wetter ein. Der Baum flog in taufend Granatstücke und das Bild schwebte unversehrt, so dass ihm kein Untätchen geschehen, über die Straße zu der andern Linde, und dort hat man es denn auch aufgestellt.


Die Linde, der Nationalbaum der Deutschen, galt unsern Vorfahren als heilig, sie war besonders der Göttin Frigg geweiht, an deren Stelle später Maria getreten ist, die nun zur Beschützerin der Linden wurde. Auch das Bild der heiligen Maria von Rosenthal wurde in einer Linde gefunden. (Haupt, Sagenbuch II, Nr. 287.) Als ein aus Holz geschnitztes Marienbild von den Rastenburgern von seinem Platze, einer Linde, welche immer grün blieb, geholt und nach der Kirche getragen wurde, stand es doch am andern Morgen wieder in der Linde, weshalb man unter derselben eine Kapelle baute. So entstand der Wallfahrtsort „Heiligenlinde“. (Reling und Bohnhorst, Unsere Pflanzen, S. 17.)



 
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