782. Die Zipperleinkur in Annaberg. E-Mail

(Ziehnert a. a. O. Anhang. No. 27.)


Schriftlich und mündlich hat sich folgende seltsame Geschichte in Annaberg erhalten. Im Jahre 1572 nämlich ließ ein Ratsherr, welcher schon seit vielen Jahren mit dem heftigsten Zipperlein beladen war, sein Haus pflastern und stand dabei und sahe zu. Der Pflasterer war gerade bemüht, das Pflaster mit dem Rammel eben und fest zu schlagen. Im Gespräche aber mit dem Ratsherrn hatte er auf seinen Rammel nicht wohl acht und traf damit heftig den Fuß des Ratsherrn. Dieser schrie zwar laut vor Schmerz, ward aber bald gar froh darüber, denn das Zipperlein war aus seinem Fuße verschwunden und ist auch bis an seinen Tod nicht wiedergekehrt.

In Zwickau ward auch einem vom Zipperlein geholfen dadurch, dass ein geladenes Gewehr, welches der Kranke auf dem Schoße liegen hatte, unversehens los ging.



 
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