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370. Der gute Brunn zu Niederzwönitz.

(Meltzer, Hist. Schneebergensis, S. 871-875.


Im Jahre 1608 hat sich der gute Brunn auf dem Streitwalde bei Niederzwönitz offenbaret, weil er viel Leute gesund machte. Eine Bäuerin aus Kühnheide hat nämlich dieses Brunnens heilsame Kraft durch einen Traum offenbart bekommen, nachdem sie 14 Jahre lang einen bösen Schaden an einem Schenkel gehabt und viel daran ausstehen müssen. Sie hat, als sie nach ihres Traumes Anweisung den Brunnen nicht sogleich finden konnte, viel alte Leute gefragt, ob nicht bevor in dieser Gegend ein gewisser Heilbrunnen vorhanden gewesen oder noch anzutreffen sei. Da habe sie endlich einen hundertjährigen Mann angetroffen und sich bei demselben weiter erkundigt. Derselbe habe die Bäuerin getröstet und ihr angezeigt, dass er den Brunnen wüsste, das Wasser desselben habe schon viele gesund gemacht und es sei deshalb früher an demselben eine Kapelle zu Ehren der heiligen Anna aufgebaut gewesen. Darauf habe er das Weib an den Ort geführt, worauf es auch nach des Brunnens Gebrauch von ihrer Krankheit befreit worden sei.

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